Montag, 19. Juli 2010

Pink Monday auf der Rheinkirmes

Heute waren wir zum alljährlichen Pink Monday auf der Düsseldorfer Rheinkirmes. Wir sind mit dem Auto zur Messe Düsseldorf gefahren und haben dort den Wagen für 9 € (inkl. Hin- und Rückfahrt mit dem Shuttlebus im 10min-Takt für alle Mitfahrer) abgestellt.

(vor der Schwarzwaldchristel mit Star Flyer im Hintergrund)

Vor der legendären Schwarzwaldchristel haben wir ein erstes Bierchen geschlürft und dort Micha und Martin getroffen, mit denen wir dann den ganzen Abend verbracht haben. Zunächst fuhren/flogen wir mit dem Star Flyer (einem überdimensionierten Kettenkarussell) in 55m Höhe über Düsseldorf (4 € p.P.). Ausblick, Fahrtwind und Fliehkraft waren irre! Das ist das richtige Abhärtungstraining für Leute mit Höhenangst! Kirmesbesuch ohne Todesangst ist öde! Wie heißt es bei ebay: Gerne wieder!

(Gleich sind wir dran!)

(Sicher verstaut aber durch die leere Gondel vor uns etwas verdeckt...
Man beachte die Düsseldorf-Fähnchen über unseren Häuptern! :-(
Ich lehne die plumpen Vereinnahmungsversuche dieses Kölner Vorortes ab! ;-)

(Wir fliegen!)

Nach einem Rundgang über die ganze Kirmes mit Zwischenstopp im Füchschenzelt (mehr was für RTL/1LIVE-Gemüter) und am Fischstand haben wir uns zurück zur Schwarzwaldchristel geschoben, wo es sich zwischenzeitlich auch sehr gefüllt hatte und schöne Musik zum Mitsingen gespielt wurde.
Wie sagte mein Großvater immer so schön:
"Wo gesungen wird, da lass dich ruhig nieder!
Böse Menschen singen keine Lieder!"
Um 21 Uhr ging's mit dem Shuttlebus zurück zum Auto und schließlich durch den Stau am Mörsenbroicher Ei (ein- statt dreispurig!) zurück nach Mülheim.
Und schon ist ein weiteres Sommerhighlight zu Ende!

Sonntag, 18. Juli 2010

Still-Leben auf der A40



Heute habe ich mal wieder auf der A40 im Stau gestanden - diesmal aber freiwillig und zu Fuß! Anlässlich des Höhepunktes des Kulturhauptstadtjahres Ruhr 2010 war meine Lieblingsautobahn von Dortmund bis Duisburg-Rheinhausen (60 km) für den Autoverkehr komplett gesperrt. Auf der Spur Richtung Duisburg durfte alles fahren, was Räder aber keinen Motor hatte - in der Gegenrichtung konnte man entlang der größten Tafel der Welt (27.000 Tische) flanieren und die unzähligen Kleinkunstbeiträgen ansehen und -hören. Drei Millionen Menschen hat das Mega-Spektakel angezogen. Zwischenzeitlich wurden die Zugänge wegen Überfüllung geschlossen.


Wir sind um 12 Uhr von Mülheim-Heißen gestartet und bis 16 Uhr zum Steeler Wasserturm (E-Huttrop) spaziert. Die Rückfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln hat dann eineinhalb Stunden gedauert, da es keinen Ersatzverkehr von Essen HBF nach Mülheim gab. Wir mussten erst mit dem Zug nach Mülheim und konnten dann mit der U-Bahn nach MH-Heißen zurück - typisch Ruhrgebietskleinstaaterei!


Es war ein tolles Event, das es in dieser Art und Weise wohl kein zweites Mal mehr geben wird.
Und wir waren dabei!

Dienstag, 13. Juli 2010

Feierabend auf Balkonien

Seit der Pflanzorgie am Herrentag sind jetzt genau auf den Tag zwei Monate vergangen. Seit dem hat sich eine Menge auf meinem Balkon getan...



Sonntag, 11. Juli 2010

2. Hitzewelle und Zahnweh

Die zweite große Hitzewelle des Jahres habe ich dazu genutzt, mir am 7.7. zwei Backenzähne (unten links) ziehen zu lassen. Die mussten raus, da sich darunter Entzündungen gebildet hatten und beide Zähne schon mit Wurzelbehandlungen und zwei Wurzelspitzenresektionen "austherapiert" waren. Das Ganze sollte eigentlich kein großer Akt werden - aber dank zweier Komplikationen war ich für den Rest der Woche Schachmatt gesetzt.

Zuerst hat mein Zahnarzt die große Spritze gezückt und mir hinten im "Scharnier" des Kiefers eine Ladung Betäubungsmittel in den Hauptnerv verpasst. Das hatte den Vorteil, dass ich die Einstiche in das Zahnfleisch unterhalb der Todeskandidaten kaum noch spürte. Danach hatte ich erst einmal 15 Minuten Pause. Der Versuch, noch einmal Wasser zu lassen scheiterte kläglich.
Dann kam der Arzt umgezogen in voller OP-Kluft mit Haube, Mundschutz und dunklem Kittel. Was sich danach abspielte, war die Hölle: Zunächst wollte er den Zahn mit der langen Wurzel "rausnehmen" - wie er sagte. Eine Viertelstunde hat er ihn mit der Zange (ich hatte die Augen geschlossen, da ich mich nicht so für Zangen interessiere) vorsichtig hin- und hergestemmt, um zu verhindern, dass der Zahn durch zu heftiges Ruckeln durchbricht. Am schlimmsten war das Knarren des Kieferknochens durch die rhythmischen Stemmbewegungen.
Als erstes brach dann aber doch die Krone, wenig später dann auch noch der Kopf des Zahnes ab. Nun wollte er den im Kiefer verbliebenen Zahnhals zunächst mit einem Handbohrer (Größe 25), den er in den Wurzelkanal gedreht hat herausziehen. Nachdem auch das scheiterte, schabte er den Zahnhals soweit er konnte vom Zahnfleisch frei, zertrümmerte ihn mit einer Art Frähse und holte dann die Bruchstücke mit dem Handbohrer raus. Das hat ziemlich lange gedauert - aber die Alternative wäre ein Heraussägen der Kieferwand und ein seitliches Herausschneiden des Wurzelkanals gewesen, was allerdings einem späteren Implantat die Stabilität genommen hätte. Keine gute Idee! Das leuchtet ein!
Als er das letzte Stück der Wurzel schließlich herausgeprockelt hatte, war auch der Grund für das schwierige "Herausnehmen" gefunden - die Wurzel hatte am untersten Ende einen Widerhaken, der frontal zur Röntgenaufnahme lief und daher auch nicht vorher erkannt werden konnte.
Nun denn... Nachdem der erste Zahn raus war, hat der Arzt mit einem "Löffel" - wie er sagte - das entzündete Gewebe unter dem jetzt nicht mehr vorhandenen Zahn herausgeschabt. Da die Entzündung bis fast zum Hauptnerv reichte, musste zwischenzeitlich nachbetäubt werden.
Der zweite Zahn, der aufgrund der zahlreichen Vorbehandlungen keine große Wurzel mehr hatte, ging ganz leicht raus. Nach 4-5 Stemmbewegungen mit der Zange (ich hatte wieder die Augen zu) kam dieses schnalzige Geräusch, wenn der Zahn vom Zahnfleisch getrennt und aus dem Kiefer herausgelöst wird ... wie bei einem Gummistifel, den man aus dem Matsch zieht. Beim Auslöffeln hat er dann festgestellt, dass sich unter dem Zahn bereits Eiterblasen gebildet hatten, die ebenfalls auf dem Röntgenbild nicht zu sehen waren. Also: Weiterlöffeln, bis die Grube leer ist!
Da die Kieferwände durch die Stemmbewegungen mit der Zange am oberen Rand mittlerweile stark ausgefranzt waren, hat er die Kanten der nun leer gelöffelten Zahnvertiefungen des Kiefers mit dieser Frähse wieder kreisrund geformt.
Schließlich wurde mir dann noch Kieferersatzmaterial von 100% BSE-freien Rindern in die Kieferhöhlen gestopft, manuell modelliert, mit einer Membran abgedeckt und mit den Zahnfleischfetzen, die noch übrig waren sowie gefühlten 300 Stichen vernäht (474,60 € für den Kieferknochenaufbau - Keine Kassenleistung versteht sich!).
Abschließend wurden mir noch die Blutflecken aus dem Gesicht gewischt, eine drei Tage geltende AU ausgehändigt und ich war entlassen. Joe, der schon nervös im Wartezimmer umherlief, da statt der geplanten höchstens einen Stunde bereits 90 Minuten verstrichen waren, hat mich dann zum Auto gebracht und nach Hause gefahren.

Nachdem die Betäubung raus war, hatte ich zunächst nur einen leichten Druckschmerz, den ich mit Ibuprofen schnell in den Griff bekam. Allerdings fühlte ich mich an diesem und dem Folgetag wie unter einer Käseglocke, konnte mich nicht einmal auf das RTL-Nachmittagsprogramm konzentrieren und schon gar nicht reden, lachen oder essen - ich wollte einfach nur sterben!

Am Freitag war der größte Fortschritt zu verzeichnen und ich konnte im Tagesverlauf schon wieder fiese Bemerkungen von mir nuscheln. Dank der extremen Temperaturen ist die Schwellung aber dennoch ziemlich groß geworden und mittlerweile nach außen hin sichtbar. Kühlen bringt nur etwas, wenn man die Wange dauerhaft auf 15° herunterkühlt, was bei über 30° Außentemperatur ein hoffnungsloses Unterfangen darstellt. Außerdem stören die Fäden ungemein und ich fühle mich irgendwie dauergenervt.
Am kommenden Freitag werden jetzt noch die Fäden gezogen und mir der Kostenvoranschlag für die Zahnimplantate ausgehändigt.

Hier ein Vorher-Nachher-Vergleich:


Wenn ihr mich fragt: Ja, ich werde zukünftig derartige Behandlungen unter Vollnarkose durchführen lassen! Und: Ja, ich habe mich entschieden, die Lücke schnell durch Titan-Implantate schließen zu lassen. Man will ja nicht aussehen wie ein ... was auch immer!

Samstag, 3. Juli 2010

WM und CSD in Kölle



(vor der Hauptbühne auf dem Heumarkt in Köln. Auf der Bühne befinden sich gerade Hella von Sinnen und Georg Uecker)


Die bange Frage des Tages war: CSD und Fußball - passt das zusammen?
Die Antwort war ganz eindeutig: Ja!
Das erste Tor (Deutschland - Argentinien) haben wir zwar im Hotelzimmer von Andy sehen müssen, da wir damit beschäftigt waren, unsere Hemden nach dem unwetterartigen Wolkenbruch (ca. 14 - 15 Uhr) trocken zu föhnen, aber danach konnten wir ganz entspannt auf dem Alten Markt die restlichen 3 Tore des Fussballspiels verfolgen - bei dann sehr angenehmen Temperaturen.
Den CSD in Köln - Höhepunkt unseres Partysommers - haben wir dann noch bis 21:15 Uhr gefeiert. Die Stimmung war wie immer genial.
Im NRW-Express Richtung Heimat konnte ich dann noch zwei Erstteilnehmern des CSDs (ca. 18 Jahre alt) die primitiven Anfänge des Mega-Events erläutern:. zum Beispiel wie es zu Beginn der 90er Jahre in Köln jedes Jahr Diskussionen mit den Anwohnern gab, auf welchem Platz der CSD diesmal stattfinden sollte - wegen der Lärmbelästigung. Heute findet er auf allen Plätzen der Innenstadt gleichzeitig statt!
Wir sind natürlich immer an der Hauptbühne auf dem Heumarkt (WDR4-Bühne) zu finden!
Alles in Allem war es wieder ein gelungener CSD in Köln...
Für mich war es der 20te (nur 2007 habe ich zu Gunsten des Berliner CSD gefehlt).
ICH BIN ALT!