Dienstag, 2. November 2010

Rundreise durch das Heilige Land (4. Tag)

Masada und Totes Meer. Heute war Erholung angesagt. Es ging kurz vor 9 Uhr zum Toten Meer.
Erster Höhepunkt waren die bei der ersten Rast an der Toilettenmauer (!) betenden ultraorthodoxen Schülerinnen.

Vor einer Tankstellen-Toilette betende Schülerinnen

Nach ca. einer Stunde kamen wir in Masada an und fuhren mit der von Schweizern 2003 fertig gestellten Seilbahn (Fassungsvermögen 80 Personen) zum Gipfel des Berges, auf dem sich eine Festung der Juden aus der Zeit des jüdischen Krieges befindet, die 73 n. Chr. nach siebenjähriger Belagerung von den Römern eingenommen wurde. Alternativ zur Seilbahn wäre ein einstündiger Aufstieg zu Fuß möglich gewesen, den wir bei knapp 30 Grad dankend abgelehnt haben.


Während der Belagerung errichteten die Römer eine Rampe aus Sand und Steinen, um die als uneinnehmbar geltende Festung zu stürmen. Nach 7 Jahren war die Rampe fertig. Unmmittelbar vor dem Sturm auf die Festung - als die verbliebenen knapp 1000 Juden die Wahl zwischen Sklaverei oder Tod hatten - brachten alle Männer ihre Familien um. Die verbliebenen zehn Männer schrieben ihre Namen auf Tonscherben und zogen den Namen dessen, der die anderen neun Männer und sich selbst töten sollte. Selbstmord galt auch damals schon als eine der schlimmsten Sünden. Als die Römer die Festung nahmen, fanden sie nur die Leichen der Eingenommenen. Lediglich eine Frau und ein Kind, die sich versteckt hatten, überlebten und berichteten von den Geschehnissen. Flavius Josephus schrieb die Geschichte in "Der jüdische Krieg" nieder und Hollywood verfilmte sie.
Erst Ende der 60er Jahre wurde die Festung geortet und es fanden Ausgrabungen statt. Unter anderem wurde ein Raum ausgegraben, in dem man die 10 Tonscherben mit den Namen der Männer fand.
Noch heute gilt im Zionismus Massada als Inbegriff des jüdischen Widerstandes. "Masada darf nie wieder fallen!" - so heißt es. Die gesamte Anlage und die damit verbundene Geschichte waren sehr fesselnd.

Masada - genau auf dem Meeresspiegel


Anschließend ging es zu einem Kibbuz in Ein Gedi zum Mittagessen und danach zum Strand am Toten Meer - dem tiefsten Punkt der Erde (429 m unter dem Meerespiegel - zum Vergleich: Jerusalem liegt knapp 800 m über dem Meeresspiegel). Das Bad im tragenden Wasser (10fach salzhaltiger als normales Meerwasser) vermittelte den Eindruck von Schwerelosigkeit. Ein unbeschreibliches Erlebnis!

Bad im Toten Meer

Das Schlammbad macht die Haut zart wie einen Baby-Popo und soll den Teint um 20 Jahre verjüngen - wir machten gleich zwei Anwendungen.

Schlammbad im Toten Meer

Um 16 Uhr ging es zurück zum Hotel in Jerusalem. Da in unserem Hotel der Wi-Fi-Zugang nicht funktionierte, gingen wir in das nahegelegene "Café Joe", das über einen freien Wi-Fi-Zugang verfügte. Wir stellten fest, dass es unzählige solcher freien W-LAN-Netze im Heiligen Land gibt und dehnten unsere Internetaktivitäten von nun an erheblich aus!

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